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Gottfried Ludewig, Abteilungsleiter Digitalisierung und Innovation im BMG, eröffnet die Podiumsdiskussion zur „Digitalisierung im Gesundheitswesen - Chancen für die Apotheke vor Ort“ mit einem Eingangsstatement.
Gottfried Ludewig, Abteilungsleiter Digitalisierung und Innovation im BMG, eröffnet die Podiumsdiskussion zur „Digitalisierung im Gesundheitswesen - Chancen für die Apotheke vor Ort“ mit einem Eingangsstatement.

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Apotheke vor Ort - Digitalisierung steht in den Startlöchern.

"Die Digitalisierung verändert die Rollen der Gesundheitsakteure, auch der Apotheker", sagte Gottfried Ludewig, Leiter der Abteilung Digitalisierung und Innovation im Bundesministerium für Gesundheit, in seinem Eingangsstatement zu der Podiumsdiskussion "Digitalisierung im Gesundheitswesen - Chancen für die Apotheke vor Ort". Die Veranstaltung war ein Teil des dreitägigen Hauptstadtkongresses für Medizin und Gesundheit in Berlin, der heute zu Ende geht.

Digital hinter den Kulissen 

Patienten spüren noch wenig von der Digitalisierung, nach wie vor werden 600 bis 700 Millionen Rezepte auf Papier ausgetauscht. Doch schaut man hinter die Kulissen, begleiten schon ganz viele digitale Prozesse die Arbeit der Apotheker, wie beispielsweise die Rezeptabrechnung oder die Warenwirtschaft. "Wir sind schon digital, wünschen uns aber noch viel mehr", sagte Kerstin Kemmritz, die neue Präsidentin der Apothekerkammer Berlin.

Und die Wirtschaft steht auch schon in den Startlöchern: Sobald die Politik für das eRezept den Weg freigibt, kann die Industrie den Apotheken die nötigen Instrumente zur Verfügung stellen, versprach Hermann Sommer, Vorstandsvorsitzender der NOVENTI Health und Wirtschaftswissenschaftler. Hochkomplexe Systeme stünden jetzt schon in den Apotheken bereit. Inzwischen ist auch die Kommunikation mit dem Großhandel ein Best Practice, denn das Bestellwesen hat laut Peter Schreiner, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der GEHE Pharma Handel GmbH, eine Digitalisierungsquote von 93 Prozent.

eRezept und Medikamentenmanagement - aber wie?

Offen ist allerdings noch, wie die Schnittstelle zwischen Apothekern und Ärzten gestaltet werden soll. Die Diskussion um den Medikationsplan findet beispielsweise der Präsident der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, Günther Hanke, zu sehr "arztzentriert". Denn über 700 Millionen Medikamentenpackungen werden ohne Rezept ausgegeben. "Echtes Medikamentenmanagement funktioniert nur über die Apotheker", sagt Hanke.

Ebenfalls offen ist die Einbindung der Apotheker in die elektronische Patientenakte und unterschiedlich die Meinungen, wie das eRezept ausgestaltet werden soll. Während Peter Froese, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins und Leiter der AG Digitalisierung bei der ABDA, Günther Hanke sowie und Hermann Sommer für eine deutschlandweite einheitliche Lösung plädieren, erhofft sich das BMG mehr Dynamik durch unterschiedliche Lösungen, die in der Praxis ausprobiert werden können. "Danach können wir entscheiden, was wir standardisieren wollen", so Ludewig.

Die Dynamik der Digitalisierung nicht unterschätzen

Bei der elektronischen Patientenakte ist das bereits der Fall: Da gibt es mehrere Ansätze wie TK-Safe oder Vivy. Frank Michalak, Vorstand der AOK Nordost, die ihren Versicherten die digitale Gesundheitsakte bereits anbietet, warnte davor, die Geschwindigkeit und den Ausmaß der digitalen Entwicklung zu unterschätzen: "Die digitale Krankenkasse wird kommen."

Zur Sprache kam auch das Gesetz zur Stärkung der Apotheken vor Ort. Ludewig betonte den Handlungsbedarf, es sei dringend nötig, in diesem Zusammenhang die digitalen Prozesse im System zu beschleunigen, um nicht von anderen Playern überholt zu werden. Aber auch um "Spielräume für Apotheker zu öffnen", für beispielsweise neue Beratungsleistungen, bessere Begleitung bei komplexen Arzneimitteltherapien oder digitales Management von Nebenwirkungen.

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Anita Widera

Anita Widera

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