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apoBank Finanzmarktkommentar: Iran und Israel - die nächste Zuspitzung im Nahostkonflikt

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apoBank Finanzmarktkommentar: Iran und Israel - die nächste Zuspitzung im Nahostkonflikt

Nach vorläufigen Medienberichten hat Israel in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Ziele in der Nähe des Flughafens der iranischen Stadt Isfahan angegriffen. Dabei soll es mehrere Explosionen gegeben haben. Die genaue Ursache und das Ausmaß des Angriffs sind bislang unklar. Nach iranischen Medienberichten sind die Explosionen von israelischen Flugkörpern herbeigeführt worden, die allesamt von den iranischen Luftabwehrsystemen abgeschossen wurden. Über Tote und Verletzte wurden keine Angaben gemacht.

Anleger lassen sich nur kurz verunsichern

Die Finanzmärkte haben zunächst verschreckt auf die Nachrichten aus dem Nahen Osten reagiert. So genannte sichere Häfen wie Gold und die Staatsanleihen Japans, Deutschlands und der USA verzeichneten deutliche Kurszuwächse. Die Aktienmärkte in Asien gaben infolge der erhöhten Risikoscheu der Anleger erkennbar nach. Japans Leitindex Topix büßte fast zwei Prozent ein. Chinesische Aktien verloren rund ein Prozent. Mit ähnlichen Abgaben starteten europäische Aktien in den Handel. Die Terminbörsen für den US-amerikanischen Aktienhandel lassen ebenfalls einen schwächeren Handelsstart erwarten.

Die anfänglich deutliche Risikoscheu an den Finanzmärkten hat sich in den Morgenstunden am Freitag gleichwohl bereits wieder abgeschwächt. Die Preise für Öl und Gold bewegen sich nahe ihrer Handelsschlusskurse vom Vortag. Die Staatsanleihen Japans, Deutschlands und der USA haben ihre Kursgewinne ein Stück weit wieder abgegeben.

Business as usual im Nahostkonflikt?

"Insgesamt ist die Nachrichtenlage noch unübersichtlich, und hinter vielen Details steht noch ein Fragezeichen", sagt Reinhard Pfingsten, Chief Investment Officer der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank). In jedem Fall erfolgte der Angriff Israels auf Ziele im Iran nicht überraschend: Nach dem großangelegten iranischen Luftangriff auf Israel am Wochenende hatte die israelische Führung einen solchen Vergeltungsschlag angekündigt.

"Unsere Einschätzung deckt sich mit dem Abklingen der anfänglich klar erkennbaren Risikoscheu an den internationalen Finanzmärkten", so Pfingsten weiter. "Auch die Investoren scheinen aus der zugespitzten Lage im Nahen Osten in den letzten acht Tagen kein erhöhtes Risiko für eine nennenswerte Eskalation des Konflikts abzuleiten. Deshalb sehen wir von einer Änderung unserer Anlagestrategie ab."

Konjunktur und Geldpolitik weiterhin im Fokus der Finanzmärkte

Zudem bestimmen laut Pfingsten weiterhin vorrangig die Themen Konjunktur und Geldpolitik die Entwicklung an den Finanzmärkten: "In diesem Zusammenhang haben angesichts des unverändert positiven Wachstumsausblicks die rückläufigen Leitzinserwartungen in den USA für erhöhte Unsicherheit unter Investoren und Marktvolatilität gesorgt." Die Zuspitzung des Nahostkonflikts sei daher aktuell vor allem ein Ventil für die zwischenzeitlich zu weit gelaufene Aktienkursrallye von November bis März und die zunehmende Sorglosigkeit der Investoren.

"Wir behalten die Situation im Hinblick auf weitere Eskalationsrisiken genau im Blick. Bei weiteren Rücksetzern der weltweiten Börsen halten wir nach passenden Gelegenheiten Ausschau, um unsere Investitionen in Aktien zu erhöhen."

Einen nennenswerten Rückenwind aus dem zugespitzten Nahostkonflikt für den Gold- und Ölpreis sieht Pfingsten aktuell nicht. Dies erfordere eine gravierende Eskalation des Konflikts, beispielsweise eine Beteiligung der USA in den Kampfhandlungen gegen den Iran. "Dieses Szenario ist nicht gänzlich auszuschließen, aber wenig wahrscheinlich."

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Christoph Koos

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