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apoBank-Stiftung: Anzahl der Projektanträge stark gestiegen
Für die zweite Beiratssitzung der apoBank-Stiftung in diesem Jahr gingen so viele Projektanträge ein, wie nie zuvor: Insgesamt lagen 45 Anfragen vor: „Das ist deutlich mehr als bisher“, sagt Janina Neußer, die die Projektförderung durch die apoBank-Stiftung bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank koordiniert. „Wir sehen hier ganz deutlich den Zusammenhang mit den politischen Entscheidungen vieler Länder, die ihre Etats für Entwicklungshilfe deutlich kürzen.“
Das Förderbudget der apoBank-Stiftung ist seit diesem Jahr durch Zustiftung auf 120.000 Euro erhöht worden, sodass 17 sozialmedizinische Projekte weltweit und acht deutsche Universitäten Unterstützung erhalten können. Damit leistet die Stiftung einen Beitrag, der sowohl langfristig Strukturen stärkt als auch unmittelbare Hilfe in Notlagen ermöglicht.
Nothilfe in Krisengebieten
In einer solchen Notlage befindet sich beispielsweise Burundi, wo die Flutkatastrophe schnelle und unbürokratische Hilfe verlangt. Ein Projekt von Apotheker ohne Grenzen soll dort die medizinische Versorgung für Flutopfer verbessern. Eine mobile Gesundheitsstation wird eingerichtet, um Medikamente, Hygienematerialien und psychosoziale Unterstützung bereitzustellen. Mit diesen Maßnahmen erhalten die betroffenen Menschen nicht nur akute Hilfe, sondern auch die Chance auf stabilere Lebensbedingungen in einer der ärmsten Regionen der Welt.
Zugang zu ärztlicher Hilfe
Gefördert werden auch Projekte, die Fachwissen und Versorgung dorthin bringen, wo Menschen sonst kaum Zugang zu ärztlicher Hilfe haben. In Ambositra, Madagaskar, setzt der Verein Menschenfreude e. V. genau hier an. Ein Team aus Studierenden und Fachkräften der Heilberufe wird dort sechs Wochen lang medizinische und zahnmedizinische Behandlungen durchführen. Ergänzt wird der Einsatz durch Präventionsarbeit wie Prophylaxeunterricht für Kinder – das lindert nicht nur akute Beschwerden, sondern schafft gleichzeitig mehr Bewusstsein für die eigene Gesundheit.
Hilfe zur Selbsthilfe
Nachhaltige Veränderungen entstehen auch dann, wenn Menschen befähigt werden, ihre eigene Lebenssituation aktiv zu verbessern. Ein Beispiel hierfür ist ein Projekt der Organisation Opportunity International Deutschland in Bangladesch: Dort werden 240 Frauen zu Gesundheitsberaterinnen ausgebildet, die ihr Wissen zu Themen wie Hygiene, Ernährung und Prävention an jeweils 200 Haushalte weitergeben sollen. So profitieren insgesamt rund 48.000 Familien. Das Projekt zeigt, wie Hilfe zur Selbsthilfe wirken kann: Das Know-how wird dauerhaft in der Gemeinde verankert.
Ausstattung mit medizinischem Equipment
Eine verlässliche Gesundheitsversorgung braucht nicht nur engagierte Fachkräfte, sondern auch die richtige Ausstattung. Deshalb unterstützt die apoBank-Stiftung Projekte, die Kliniken mit dringend benötigten Geräten und Materialien versorgen. So wird der Fistula e. V. in Burkina Faso ein Endoskopiegerät anschaffen, um die Versorgung von Patienten mit Geburtsverletzungen zu verbessern. In Verbindung mit begleitenden Schulungen soll das Gerät präzisere Diagnosen und sicherere Operationen ermöglichen. Auch die Stiftung Kinderchirurgie wird künftig dank eines neuen Laparoskopie-Sets lebensrettende Operationen minimalinvasiv durchführen. Das verringert das Infektionsrisiko, verkürzt die Genesungszeit und stärkt langfristig die kindermedizinische Versorgung im Land.
Diese Beispiele stehen stellvertretend für die Förderung der Gesundheitserziehung und der medizinischen Versorgung im Ausland. Dabei ermöglicht die Stiftung häufig angehenden Heilberuflerinnen und Heilberuflern, durch finanzielle Zuschüsse ihre ehrenamtlichen Auslandseinsätze zu realisieren. Darüber hinaus unterstützt sie gemeinnützige Projekte, die zur Stärkung und Zukunftsfähigkeit des deutschen Gesundheitswesens beitragen.
Zahlreiche Beispiele für geförderte Projekte gibt es auf den Internetseiten der apoBank-Stiftung. Dort finden sich auch alle Informationen zum Antragsverfahren und zu den Förderbedingungen. Der nächste Termin zur Einreichung der Förderanträge ist der 15. November 2025.