Pressemitteilung -
apoBank-Umfrage: Steigende Kosten, Digitalisierung und der Fachkräftemangel bestimmen den Alltag in Praxen und Apotheken
Steigende Inflation, sinkende Kaufkraft, zunehmende personelle Engpässe – kaum sind die Sorgen rund um die Corona-Pandemie abgeebbt, kommen neue hinzu. Wie wirken sich nun diese neuen Entwicklungen auf den beruflichen Alltag der Heilberuflerinnen und Heilberufler aus und wie gehen sie mit den Herausforderungen um? Dazu hat die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ihre Kundinnen und Kunden befragt. Rückblickend auf das letzte Jahr waren sie vor allem mit den steigenden Betriebskosten (69 Prozent), dem Fachkräftemangel (59 Prozent) und der Digitalisierung des Arbeitsplatzes (57 Prozent) beschäftigt.
Tendenz zur beruflichen Veränderung
Ein Blick auf das erste Quartal 2023 zeigt: Die Heilberufler sind mit ihrem Privatleben (62 Prozent) zufriedener als mit ihrer beruflichen Situation (47 Prozent). Nach den Konsequenzen aus den Entwicklungen der letzten drei Jahre für die Berufsausübung gefragt, strebt gut die Hälfte der Angestellten eine berufliche Veränderung an. 31 Prozent davon planen, sich mit einer Praxis oder Apotheke niederzulassen. Bei den Selbständigen möchte sich jeder bzw. jede Fünfte verändern, 17 Prozent zögern ihren geplanten Ruhestand hinaus.
Wirtschaftlich angespannte Lage in Praxen und Apotheken
Der Großteil der befragten Selbständigen gab an, im letzten Jahr mit gestiegenen Kosten konfrontiert gewesen zu sein (86 Prozent), die meisten nannten eine Steigerung zwischen einem und 25 Prozent. Vor allem Apotheker waren von dem Kostenanstieg betroffen (94 Prozent). Einen Anstieg der Umsätze vermerkte dagegen im Schnitt nur jeder Dritte der Befragten. Bei den Zahnärzten waren es 40 Prozent.
Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass fast alle Heilberuflerinnen und Heilberufler für 2023 mit weiter steigenden Ausgaben rechnen. Gleichzeitig geht die Hälfte von stabil bleibenden Umsätzen aus. Die Umfrageergebnisse deuten also auf eine wirtschaftlich angespannte Lage in vielen Praxen und Apotheken hin. Politische Maßnahmen zum Ausgleich von Inflation und höheren Energiekosten scheinen dabei aus Sicht der Befragten nicht ausreichend (74 Prozent).
Auch bei Patienten und Kundschaft erkennen sie Veränderungen: Diese schauen mehr aufs Geld. In Apotheken fragen Kunden häufiger nach günstigeren Präparaten (54 Prozent) und kaufen weniger rezeptfreie Produkte (46 Prozent). Human- und Zahnmediziner stellen fest, dass ihre Patienten weniger Selbstzahlerleistungen in Anspruch nehmen (20 Prozent).
„Der Großteil unserer befragten Kundinnen und Kunden spürt die Auswirkungen von Energiekrise, Fachkräftemangel und Inflation in ihrem Arbeitsalltag, und was die Zufriedenheit mit der beruflichen Situation betrifft, ist das Meinungsbild je nach Fachrichtung heterogen“, kommentiert Daniel Zehnich, Leiter des Bereichs Gesundheitsmarkt und Beteiligungen bei der apoBank die Umfrageergebnisse. „Während Medizinerinnen und Mediziner trotz der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ereignisse im Allgemeinen zuversichtlich bleiben, blicken die Apothekerinnen und Apotheker düsterer in die Zukunft. Die selbständigen Heilberufler spüren vor allem den ökonomischen Druck. Doch wie schon in Zeiten von Corona handeln sie unternehmerisch und ergreifen Maßnahmen, um sich für die Zukunft zu rüsten – sei es durch Investitionen in leistungsfähigere Geräte, durch die strategische Neuausrichtung der Praxis bzw. Apotheke oder die Erweiterung des Leistungsangebotes. Insbesondere die Apotheker planen die im vergangenen Jahr geschaffene Möglichkeit zu nutzen, ihrer Kundschaft neue pharmazeutische Dienstleistungen anzubieten.“
Zur Methodik
Die Online-Umfrage "Berufsausübung in Krisenzeiten" wurde vom 19. bis zum 30. April 2023 mit dem apoBank-eigenen Online-Panel durchgeführt. Befragt wurden berufstätige, angestellte und selbständige Ärzte, Zahnärzte und Apotheker im Alter von 25 bis 65 Jahren. 601 Antworten wurden ausgewertet.
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Über die apoBank
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ist die größte genossenschaftliche Primärbank und die Nummer eins unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen. Kunden sind die Angehörigen der Heilberufe, ihre Standesorganisationen und Berufsverbände, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Die apoBank arbeitet nach dem Prinzip "Von Heilberuflern für Heilberufler", d. h. sie ist auf die Betreuung der Akteure des Gesundheitsmarktes spezialisiert und wird zugleich von diesen als Eigentümern getragen. Damit verfügt die apoBank über ein deutschlandweit einzigartiges Geschäftsmodell. www.apobank.de
Seit der Gründung vor 120 Jahren ist verantwortungsbewusstes Handeln in den Unternehmenswerten der apoBank fest verankert. Sie setzt sich fürs Miteinander ein, fördert Zukunftsprojekte, Kultur sowie soziales Engagement und investiert in Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein: www.apobank.de/mehr-ermoeglichen