Pressemitteilung -
Zahnärztliche Existenzgründungen 2021: Frauen erstmals deutlich in der Mehrheit
Die Anzahl der Frauen und Männer unter den Existenzgründenden hielt sich die letzten Jahre in etwa die Waage - 2021 ist nun der Anteil der Zahnärztinnen, die sich zum ersten Mal niedergelassen haben, deutlich auf 56 Prozent gestiegen. Das zeigt die von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) durchgeführte Analyse der zahnärztlichen Existenzgründungen im Jahr 2021.
„Der hohe Frauenanteil unter der angestellten Zahnärzteschaft ist schon lange zu beobachten - wir freuen uns, dass sich diese Entwicklung anscheinend zunehmend nun auch bei den Existenzgründungen abzeichnet“, sagt Daniel Zehnich, Leiter des Bereichs Gesundheitsmarkt und Beteiligungen bei der apoBank. „Die nächsten Jahre werden sicherlich zeigen, ob sich diese Entwicklung auch zukünftig nachhaltig verfestigen wird. Generell gibt es einige geschlechtsspezifische Unterschiede bei dem Gründungsverhalten, die wir seit Jahren beobachten: Frauen investieren im Schnitt weniger, bevorzugen öfter Einzelpraxen und lassen sich in der Regel etwas später nieder als ihre männlichen Kollegen.“
Kaufpreise stabil
Die häufigste Art sich niederzulassen – ob Mann oder Frau – ist die Übernahme als Einzelpraxis. Die reinen Kaufpreise lagen 2021 mit 202.000 Euro in etwa auf Vorjahresniveau (2020: 208.000 Euro), und auch die gesamten Praxisinvestitionen sind mit 383.000 Euro nur geringfügig gestiegen (2020: 376.000 Euro). Die hier seit Jahren bestehende große Spanne bei den Praxisinvestitionen blieb auch 2021 bestehen. Auffällig ist, dass mittlerweile gut ein Viertel der Existenzgründenden (26 Prozent) mehr als eine halbe Million Euro in die Praxisübernahme zwecks anschließender Einzelpraxisniederlassung investiert.
Ein Vergleich nach Geschlechtern zeigt, dass bei Männern die durchschnittlichen Praxisinvestitionen mit 417.000 Euro 2021 zum ersten Mal stagnierten. Bei Frauen dagegen sind diese auf 357.000 Euro abermals leicht angestiegen. Die Differenz zwischen den Praxisinvestitionen entsteht vordergründig durch unterschiedlich hohe Kaufpreise: Männer zahlten 2021 mit 240.000 Euro im Schnitt einen rund 38 Prozent höheren Übernahmepreis als Frauen mit 174.000 Euro. Kaum Unterschiede gab es hingegen bei der Höhe von weiteren Investitionen in die Praxis, z. B. wenn es um die Modernisierung, Ausstattung oder um die Betriebsmittel ging.
Neuer Höchststand bei Investitionen in Neugründungen
Zahnärztinnen und Zahnärzte, die eine Einzelpraxis neu gründeten, haben verglichen mit den anderen zahnärztlichen Existenzgründern im Schnitt die höchsten Praxisinvestitionen getätigt (627.000 Euro). Im Vergleich zu den Vorjahren ist das ein deutlicher Anstieg von mehr als 100.000 Euro. „Gerade bei den von uns begleiteten Neugründungen konnten wir 2021 einen starken Fokus auf modernste medizinische Geräte und eine Praxisausstattung mit einem sehr hohen Digitalisierungsgrad sehen“, sagt Zehnich. „Hinzu kommen oftmals größere Praxisräumlichkeiten, um sich die Option für die Beschäftigung angestellter Zahnärztinnen und Zahnärzte offen zu halten. Das alles spiegelt sich natürlich auch in den Praxisinvestitionen wider.“
Die Niederlassung in einer gemeinsamen Praxis fiel pro Kopf etwas günstiger aus: Für die Neugründung einer Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) wurden je Partnerin bzw. Partner für einen Praxisanteil von 50 Prozent 418.000 Euro investiert. Grundsätzlich finden Praxisneugründungen seit Jahren eher selten statt, 2021 bevorzugte immerhin etwa jede bzw. jeder siebte Existenzgründende (15 Prozent) diese Form der Niederlassung: zehn Prozent der Zahnärztinnen und Zahnärzte entschieden sich, eine Einzelpraxis neu aufzubauen, fünf Prozent wählten die Neugründung einer BAG. Die meisten Zahnärztinnen und Zahnärzte nutzen bereits vorhandene Strukturen: 2021 wählten 61 Prozent die Übernahme als Einzelpraxis. 10 Prozent übernahmen eine Praxis, um diese mit einem weiteren Partner als Gemeinschaftspraxis zu betreiben. 12 Prozent entschieden sich, in eine vorhandene Praxis mit einzusteigen.
Die meisten gründen zwischen 30 und 39 Jahren
Insgesamt hat sich in den letzten Jahren kaum etwas an der Altersstruktur verändert: Die meisten zahnärztlichen Existenzgründenden lassen sich in einem Alter zwischen 30 und 39 Jahren nieder. Das Durchschnittsalter ist 2021 gegenüber den Vorjahren von 36,1 auf 36,8 Jahre etwas gestiegen. Ähnlich wie auch bei anderen Heilberufsgruppen entscheiden sich Zahnärztinnen im Durchschnitt etwas später für eine Niederlassung: So war 2021 die Hälfte der Männer bei ihrer Existenzgründung jünger als 35 Jahre alt, bei den Frauen waren es nur 35 Prozent. Insgesamt lag das Durchschnittsalter der Zahnärztinnen mit 37,7 Jahren ganze zwei Jahre über dem der männlichen Existenzgründer mit durchschnittlich 35,7 Jahren.
Methode
Analysiert wurden rund 400 durch die apoBank 2021 begleiteten zahnärztlichen Existenzgründungen. Die Daten wurden anonymisiert von der apoBank ausgewertet.
Die Grafiken zur Pressemeldung finden Sie weiter unten unter "Zugehörige Medien".
Die gesamten Ergebnisse der Analyse können hier abgerufen werden.
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Über die apoBank
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ist die größte genossenschaftliche Primärbank und die Nummer eins unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen. Kunden sind die Angehörigen der Heilberufe, ihre Standesorganisationen und Berufsverbände, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Die apoBank arbeitet nach dem Prinzip "Von Heilberuflern für Heilberufler", d. h. sie ist auf die Betreuung der Akteure des Gesundheitsmarktes spezialisiert und wird zugleich von diesen als Eigentümern getragen. Damit verfügt die apoBank über ein deutschlandweit einzigartiges Geschäftsmodell. www.apobank.de
Seit der Gründung vor 120 Jahren ist verantwortungsbewusstes Handeln in den Unternehmenswerten der apoBank fest verankert. Sie setzt sich fürs Miteinander ein, fördert Zukunftsprojekte, Kultur sowie soziales Engagement und investiert in Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein: www.apobank.de/mehr-ermoeglichen