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Blog-Eintrag -

Kommentar zum Entwurf der Apothekenreform: "Ohne echte Honoraranpassung de facto wertlos“

Wenn voraussichtlich morgen der Entwurf zur Apothekenreform im Bundeskabinett verabschiedet werden soll, dann fehlt aller Wahrscheinlichkeit nach immer noch die Honoraranpassung. Seit 2013 wurde das Apothekenfixum nicht mehr angefasst. Warum eine weitere Nullrunde die Reform für die Apotheken de facto wertlos macht, kommentiert Nicole Wortmann, Leiterin des Bereichs Gesundheitsmarkt bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank).

13 Jahre, in denen das Apothekenhonorar kein einziges Mal angepasst wurde, dafür aber die Kosten für Betrieb, Personal und Wareneinsatz deutlich gestiegen sind. Eine solche dreizehnjährige Nullrunde ist in keiner anderen Berufsgruppe bekannt und bundesweit beispiellos. Während in allen anderen Branchen regelmäßige Vergütungs- und Honoraranpassungen selbstverständlich sind, bleibt dies der Apothekerschaft verwehrt.

Mittlerweile zeigen die apoBank-Zahlen bei den Apotheken eine Umsatzrendite von nur noch 4,3 Prozent, 2013 lag dieser Wert noch deutlich über 6 Prozent. Und die Lage wird nicht besser, denn die Mieten, Gehälter und Betriebskosten werden weiter steigen. Auch der ungleiche Wettbewerb durch den ausländischen Versandhandel, der mit Rabatten lockt, wird weiterhin den Apotheken ernsthafte Konkurrenz machen.

Eine Reform, die diesen wirtschaftlich zentralen Faktor ignoriert, ist für Apothekerinnen und Apotheker letztlich wertlos und auch für die Gesellschaft fahrlässig. Denn so wird die Medikamentenversorgung immer weiter ausgedünnt und zunehmend fachfremden Handelsketten und Versendern überlassen.

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