Pressemitteilung -
Ärzt*innen beobachten zunehmend Auswirkungen der Umweltverschmutzung auf die Gesundheit
Klimaschutz ist Gesundheitsschutz und ein Thema auf dem kommenden Deutschen Ärztetag am 1. und 2. November. Dass die Debatte dringend ist, zeigt ein Ergebnis der kürzlich veröffentlichten Umfrage der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) in deutschen Praxen und Apotheken zum Thema Nachhaltigkeit: Demnach beobachten bereits 60 Prozent der Hausärzt*innen eine Zunahme der gesundheitlichen Auswirkungen auf ihre Patient*innen durch den Klimawandel. Dazu zählen beispielsweise gesundheitliche Probleme durch Hitzewellen, Anstieg der Infektionskrankheiten, Atemwegserkrankungen, Allergien oder auch psychischen Leiden.
Bei der Frage, was sie selbst für eine nachhaltige Praxis tun, stehen für die Ärzt*innen das Entsorgungsmanagement, der Energieverbrauch sowie die Digitalisierung ganz oben auf der Agenda. Dabei sind für die meisten die eigene Überzeugung und die soziale Verantwortung gegenüber der nachfolgenden Generation die größte Motivation, sich im beruflichen Umfeld nachhaltig aufzustellen. Oft scheitert es aber noch mangels nachhaltiger Alternativen sowie an einem hohen Zeit- und Kostenaufwand.
Fast alle Befragten (rund 90 Prozent) sind sich jedoch darüber einig, dass Maßnahmen, die einen positiven Effekt auf Umwelt und Klima haben, gleichzeitig die Gesundheit verbessern und die Lebensqualität steigern. Die große Mehrheit der Ärzt*innen (rund 88 Prozent) sieht Politik, Standesorganisationen, Krankenkassen und Unternehmen in der Verantwortung, eine nachhaltigere Gesundheitsversorgung voranzutreiben. Doch fast genauso viele fühlen sich auch selbst dafür zuständig, Patient*innen zu einer nachhaltigen Lebensführung zu animieren. 68 Prozent der Hausärzt*innen achten bereits darauf, ihre Patient*innen zu Themen wie klimabedingte Gesundheitsprobleme, gesunder Lebensstil und klimafreundliches Verhalten im Rahmen der Behandlung zu beraten.
Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch die wissenschaftliche Studie der beiden jungen Mediziner Marlene Thöne und Nikolaus Mezger, die sie bereits im apoBank-Podcast vorgestellt haben und die inzwischen veröffentlicht wurde: Auch hier berichtet die Mehrheit der befragten ambulant tätigen Ärzt*innen von klimawandelbedingten Folgen für die Gesundheit ihrer Patient*innen. Für Klimaschutz in ihren Praxen fühlen sich die meisten zuständig. Als Hindernisse werden fehlende Information und Unterstützung durch Berufsverbände sowie finanzielle Mehrausgaben genannt. Und der Großteil fordert die Entwicklung von klimafreundlichen Strategien durch Politik und Institutionen.
Weitere Ergebnisse der apoBank-Umfrage "Nachhaltigkeit in Praxen und Apotheken" gibt es in der Pressemitteilung und in der Präsentation.
Methodik
Die Online-Befragung wurde in Zusammenarbeit mit DocCheck Research im Juli/August 2021 durchgeführt. Insgesamt wurden 500 niedergelassene Heilberufler, davon jeweils 125 Hausärzt*innen, Fachärzt*innen, Zahnärzt*innen und Apotheker*innen befragt.
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Über die apoBank
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ist die größte genossenschaftliche Primärbank und die Nummer eins unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen. Kunden sind die Angehörigen der Heilberufe, ihre Standesorganisationen und Berufsverbände, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Die apoBank arbeitet nach dem Prinzip "Von Heilberuflern für Heilberufler", d. h. sie ist auf die Betreuung der Akteure des Gesundheitsmarktes spezialisiert und wird zugleich von diesen als Eigentümern getragen. Damit verfügt die apoBank über ein deutschlandweit einzigartiges Geschäftsmodell. www.apobank.de
Seit der Gründung vor fast 120 Jahren ist verantwortungsbewusstes Handeln in den Unternehmenswerten der apoBank fest verankert. Sie setzt sich fürs Miteinander ein, fördert Zukunftsprojekte, Kultur sowie soziales Engagement und investiert in Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein: www.apobank.de/mehr-ermoeglichen