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Bild: alvarez/E+/Getty Images
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Pressemitteilung -

apoBank-Analyse "Apothekengründung 2020": Teure Apotheken begehrt

Wenn sich Apothekerinnen und Apotheker niederlassen, übernehmen sie in der Regel eine bereits am Markt bestehende Apotheke. Mit durchschnittlich 528.000 Euro zahlten sie 2020 deutlich höhere Kaufpreise als in den Vorjahren. Das zeigt die jüngste Analyse der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank).

Neugründungen von Apotheken kommen nur selten vor, 2020 haben sich lediglich fünf Prozent der Gründerinnen und Gründer für einen neuen Standort entschieden. Die Existenzgründung beziehungsweise auch Filialgründung findet bei Apothekerinnen und Apothekern fast ausschließlich durch Übernahmen statt. Dabei machen die gezahlten Kaufpreise einen erheblichen Teil der Gesamtinvestitionen einer Existenzgründung aus. Diese haben 2020 nach teils deutlichen Schwankungen in den Vorjahren im Schnitt wieder deutlich angezogen:

Für die Übernahme einer Apotheke zahlten Existenzgründerinnen und Existenzgründer im Durchschnitt 528.000 Euro. Inklusive Warenlager und weiterer Investitionen für beispielsweise Umbaumaßnahmen, Geschäftsausstattung oder IT beliefen sich die Gesamtinvestitionen auf 671.000 Euro. Apothekenneugründungen, die derzeit überwiegend in neuen Einkaufszentren oder Ärztehäusern entstehen, waren mit 545.000 Euro deutlich günstiger, wobei auch hier eine Tendenz zu steigenden Investitionen erkennbar ist.

"Schon seit Jahren beobachten wir, dass die Bandbreite der gezahlten Übernahmepreise groß ist. Für 2020 fällt auf, dass insbesondere in dem hohen Preissegment der Anteil an Apothekenübernahmen deutlich zugenommen hat", sagt Daniel Zehnich, Leiter des Bereichs Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik bei der apoBank. "Im letzten Jahr wurden besonders viele große Apotheken an die nachfolgende Generation übergeben. Jeder dritte Existenzgründende zahlte einen Übernahmepreis jenseits der 600.000 Euro. Auf der anderen Seite ging der Anteil im unteren Preissegment unter 150.000 Euro spürbar auf 16 Prozent zurück. Gerade durch diese Entwicklungen ist der deutliche Anstieg der durchschnittlichen Übernahmepreise insgesamt nachvollziehbar."

Apothekenverbünde attraktiver

Da im Markt immer mehr Apothekenverbünde betrieben werden, stehen entsprechend auch immer mehr solche größeren Strukturen für die Übernahme zur Verfügung: Von allen Apotheken, die 2020 übernommen wurden, waren 29 Prozent Teil eines solchen Verbundes. In der Regel wurden zwei, teilweise auch drei Apotheken in diesen Verbünden übernommen. Die Kaufpreise dafür sind ebenfalls deutlich gestiegen: Sie beliefen sich 2020 im Schnitt auf mehr als 1,5 Mio. Euro. Zuzüglich weiterer Investitionen und der übernommenen Warenlager lag das durchschnittliche Gesamtinvestitionsvolumen für einen Verbund bei 1,85 Mio. Euro.

Apothekerinnen zurückhaltender

Der hohe Frauenanteil unter den angestellten Approbierten spiegelte sich in den letzten Jahren auch immer mehr bei den Existenzgründungen wider. So stieg bis 2018 der Anteil der Gründerinnen sukzessive an. Seitdem ist eine leicht rückläufige Tendenz zu beobachten. Dennoch gilt: Die Mehrheit der Existenzgründenden bleibt auch 2020 mit 53 Prozent weiblich.

Nachdem 2019 Apothekerinnen erstmalig im Durchschnitt mehr in die Existenzgründung investierten als ihre männlichen Kollegen, haben sich die bekannten Unterschiede im Investitionsverhalten aus den Vorjahren 2020 wieder verfestigt: Frauen investierten mit 643.000 Euro im Schnitt etwas weniger als Männer mit 703.000 Euro. Insgesamt ist aber bei beiden Geschlechtern ein Fokus auf hochpreisige Apotheken mit Übernahmepreisen ab 600.000 Euro zu sehen. Knapp jede dritte Existenzgründerin (30 Prozent) und gut jeder dritte Existenzgründer (35 Prozent) übernahm eine Apotheke in diesem Kaufpreissegment.

"Wir spüren durch die Corona-Krise keine großen Auswirkungen auf das Apothekengründungsgeschehen 2020", sagt Zehnich. "Gerade die Nachfrage nach erfolgreich geführten und wirtschaftlich soliden Apotheken ist nach wie vor vorhanden. Wünschenswert wäre, dass durch das engagierte und positive Bild, das der Berufsstand während der Pandemie hinterlassen hat, der pharmazeutische Nachwuchs noch stärker erkennt, welche Chancen und Gestaltungmöglichkeiten die eigene Apotheke mit sich bringt."

Methodik

Diese Analyse bezieht sich auf Apothekengründungen, die durch die apoBank begleitet wurden. Die Daten wurden anonymisiert ausgewertet.

Grafiken zu der Pressemeldung gibt es hier.

Die gesamten Ergebnisse der Analyse "Apothekengründung 2020" können hier abgerufen werden.

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Über die apoBank

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ist die größte genossenschaftliche Primärbank und die Nummer eins unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen. Kunden sind die Angehörigen der Heilberufe, ihre Standesorganisationen und Berufsverbände, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Die apoBank arbeitet nach dem Prinzip "Von Heilberuflern für Heilberufler", d. h. sie ist auf die Betreuung der Akteure des Gesundheitsmarktes spezialisiert und wird zugleich von diesen als Eigentümern getragen. Damit verfügt die apoBank über ein deutschlandweit einzigartiges Geschäftsmodell. www.apobank.de

Seit der Gründung vor fast 120 Jahren ist verantwortungsbewusstes Handeln in den Unternehmenswerten der apoBank fest verankert. Sie setzt sich fürs Miteinander ein, fördert Zukunftsprojekte, Kultur sowie soziales Engagement und investiert in Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein: www.apobank.de/mehr-ermoeglichen

Kontakt

Anita Widera

Anita Widera

Pressekontakt Pressereferentin 0211 5998 153

Bank der Gesundheit

Von Heilberuflern für Heilberufler – so lautet das Prinzip der apoBank seit 120 Jahren. Wir beraten die Angehörigen der Heilberufe in jeder Lebensphase, vom Studium über die Anstellung oder Selbständigkeit bis in den Ruhestand – auch über Finanzdienstleistungen hinaus. Als Finanzierungspartnerin im Gesundheitsmarkt begleiten wir zudem die Standesorganisationen, Berufsverbände, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt.

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