Pressemitteilung -
Praxis- und Apothekengründung: „Frauen starten gerne klein“
Ärztinnen, Zahnärztinnen und Apothekerinnen dominieren die Gesundheitsversorgung, doch wenn es um die Gründung einer eigenen Praxis oder Apotheke geht, zeigen sie sich finanziell zurückhaltender als ihre männlichen Kollegen. Die Existenzgründungsanalysen der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) lassen erkennen, dass sie in der Regel mit einem geringeren Investitionsvolumen gründen und sich in kleineren Praxen und Apotheken niederlassen.
„Unsere Analysen zeigen seit Jahren, dass Ärztinnen, Zahnärztinnen aber auch Apothekerinnen bei der Niederlassung zurückhaltender investieren“, sagt Daniel Zehnich, Bereichsleiter Konzernstrategie und Gesundheitsmarkt bei der apoBank. „Frauen übernehmen eher kleinere Praxen und Apotheken mit niedrigeren Kaufpreisen. Sie starten gerne klein, sind aber durchaus offen für zukünftige Kooperationen. Doch gleich in welcher Form, Selbständigkeit schafft immer Freiräume für mehr Selbstbestimmung und flexiblere Möglichkeiten der Berufsausübung, um beispielsweise die individuellen Vorstellungen vom eigenen Arbeitspensum zu realisieren.“
Ärztinnen
Innerhalb der Ärzteschaft zeigen die apoBank-Analysen, dass Frauen bei der Praxisgründung im Schnitt weniger Geld in die Hand nehmen. Die häufigste Art der Niederlassung ist die Gründung einer Einzelpraxis durch Übernahme. Am Beispiel der Hausärzte lag hier der Gender-Gap im Analysezeitraum 2019/2020 bei knapp 23.000 Euro. Denn während Ärztinnen durchschnittlich insgesamt 159.900 Euro investiert haben, waren es bei Männern 182.600 Euro – dabei steigt die Investitionsbereitschaft gerade bei Frauen stetig.
Zahnärztinnen
Der Geschlechtervergleich weist in der Zahnärzteschaft eine ähnliche Tendenz auf, auch hier übernehmen Frauen gern kleinere Praxen zu niedrigeren Kaufpreisen. So gaben sie 2020 für eine Übernahme als Einzelpraxis durchschnittlich 162.000 Euro aus, während Männer mit 251.000 Euro einen um knapp 90.000 Euro höheren Kaufpreis zahlten. Anders sieht es bei den weiteren Investitionen in die übernommene Praxis aus: Hier lagen Gründerinnen mit 170.000 Euro über den Durchschnittsinvestitionen der Männer und gaben dafür im Schnitt sogar mehr aus als für den Kaufpreis.
Apothekerinnen
Nachdem Apothekerinnen 2019 erstmalig im Durchschnitt mehr in die Existenzgründung investierten als ihre männlichen Kollegen, haben sich 2020 die Unterschiede im Investitionsverhalten aus den Vorjahren wieder verfestigt. Frauen zahlten für die Übernahme ihrer ersten eigenen Apotheke inklusive aller Investitionen mit 643.000 Euro im Schnitt etwas weniger als Männer mit 703.000 Euro. Bezogen auf die Übernahmepreise sind insgesamt aber hochpreisige Apotheken ab 600.000 Euro für beide Geschlechter von Interesse: Knapp jede dritte Existenzgründerin (30 %) und gut jeder dritte Existenzgründer (35 %) übernahm 2020 eine Apotheke in diesem Kaufpreissegment.
Ausführliche Ergebnisse der Analysen zu den Existenzgründungen in den jeweiligen Berufsgruppen gibt es hier: Ärzteschaft, Zahnärzteschaft und Apothekerschaft.
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Über die apoBank
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ist die größte genossenschaftliche Primärbank und die Nummer eins unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen. Kunden sind die Angehörigen der Heilberufe, ihre Standesorganisationen und Berufsverbände, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Die apoBank arbeitet nach dem Prinzip "Von Heilberuflern für Heilberufler", d. h. sie ist auf die Betreuung der Akteure des Gesundheitsmarktes spezialisiert und wird zugleich von diesen als Eigentümern getragen. Damit verfügt die apoBank über ein deutschlandweit einzigartiges Geschäftsmodell. www.apobank.de
Seit der Gründung vor fast 120 Jahren ist verantwortungsbewusstes Handeln in den Unternehmenswerten der apoBank fest verankert. Sie setzt sich fürs Miteinander ein, fördert Zukunftsprojekte, Kultur sowie soziales Engagement und investiert in Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein: www.apobank.de/mehr-ermoeglichen