Direkt zum Inhalt springen
Arzt im Gespräch mit einer Patientin
Bildquelle: Wavebreak Media / Getty Images Plus

Pressemitteilung -

Teilzeit ist Trend: apoBank-Umfrage unter angestellten Ärzten in der ambulanten Versorgung

Ein Modell macht Schule: Immer mehr Ärztinnen und Ärzte, die in Einzelpraxen, Berufsausübungsgemeinschaften (BAG) und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) beschäftigt sind, arbeiten in Teilzeit. In Fachgebieten, in denen Frauen zahlreicher vertreten sind, fällt der Anteil der Teilzeitkräfte fast durchweg höher aus. Auffällig in der aktuellen Umfrage der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank): Gerade in Facharztpraxen sind reduzierte Arbeitszeiten mittlerweile alles andere als ein Nischenphänomen. Auch Männer entscheiden sich vermehrt dafür.

Der Anteil der in Teilzeit beschäftigten Ärztinnen und Ärzte hat seit der letzten Befragung im Jahr 2021 zugenommen: 43 Prozent der in der ambulanten Versorgung angestellten Hausärztinnen und Hausärzte sind laut jüngster Umfrage der apoBank derzeit in Teilzeit tätig – 2021 waren es noch 36 Prozent. Dabei sind sie im Schnitt mit einem wöchentlichen Stundenumfang von 21 Stunden beschäftigt und leisten knapp drei Überstunden pro Woche. Unter Fachärztinnen und Fachärzten beläuft sich der Anteil der Teilzeitbeschäftigten mit 49 Prozent sogar auf knapp die Hälfte – das sind fünf Prozentpunkte mehr als vor vier Jahren. Ihre vertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit liegt bei durchschnittlich 20 Stunden, hinzu kommen wöchentlich gut zwei Überstunden.

„Reduzierte Arbeitszeiten bedeuten bei gleichbleibender Ärztezahl weniger Behandlungszeit und einen zunehmenden Mangel an Ressourcen in der ambulanten Patientenversorgung“, kommentiert Nicole Wortmann, Leiterin des Bereichs Gesundheitsmarkt bei der apoBank. „Ob in der Arztpraxis oder in der Klinik – der Trend zur Teilzeitarbeit ist offensichtlich. Diese Entwicklung führt zu einem Engpass bei der medizinischen Versorgung. Das muss bei dem Umbau des Gesundheitswesens berücksichtigt werden.“

Hohe Teilzeit-Raten in der Gynäkologie und Pädiatrie

Erwartungsgemäß ist das Teilzeit-Modell vor allem unter Ärztinnen weit verbreitet: 70 Prozent der befragten teilzeitbeschäftigten Humanmediziner sind Frauen. Wenig überraschend ist deshalb, dass der Anteil der Teilzeitkräfte in weiblich geprägten Fachgruppen besonders hoch ist. An der Spitze lagen in der Befragung gynäkologische Praxen und MVZ. 68 Prozent der hier angestellten Medizinerinnen und Mediziner arbeiten weniger als 30 Stunden wöchentlich. Ähnlich hoch ist der Teilzeit-Anteil mit 64 Prozent in pädiatrischen Praxen und MVZ.

Chirurgen und Orthopäden schrauben Arbeitszeit zurück

Selbst in der Chirurgie und der Orthopädie, traditionell männlich dominiert, haben inzwischen 40 Prozent der Ärztinnen und Ärzte einen Teilzeitvertrag. In HNO-Praxen und MVZ beträgt der Anteil der Teilzeit-Beschäftigten sogar 55 Prozent. „Der Stundenumfang, der zwischen Arbeitgebern und angestellten Ärzten ausgehandelt wird, ist inzwischen deutlich vielfältiger als noch vor wenigen Jahren “, sagt Nicole Wortmann. „Insgesamt zeigt unsere Befragung, dass das Einkommen sich proportional zur Arbeitszeit verhält. Das heißt, dass sich die durchschnittlichen Gehälter auf etwa die Hälfte der Vollzeiteinkünfte belaufen. Am Ende ist jedes Einkommen Verhandlungssache.“

Alle Ergebnisse der Umfrage und weitere Details finden Sie unten in der Präsentation zum Download.

Methodik:

Befragt wurden insgesamt 700 ambulant angestellte Humanmediziner - davon 350 Hausärzte und 350 Fachärzte (Augenheilkunde, Chirurgie & Orthopädie, Dermatologie, Gynäkologie, HNO, Innere Medizin und Pädiatrie). Die Online-Befragung wurde von DocCheck Research (Köln) durchgeführt und die Stichprobe aus dem DocCheck Panel gezogen, das aufgrund seiner Datengüte und hoher Repräsentativität ein gutes Spiegelbild der Grundgesamtheit der Ärzteschaft in Deutschland abbildet.

Themen

Kategorien


Über die apoBank

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ist die größte genossenschaftliche Primärbank und die Nummer eins unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen. Kunden sind die Angehörigen der Heilberufe, ihre Standesorganisationen und Berufsverbände, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Die apoBank arbeitet nach dem Prinzip "Von Heilberuflern für Heilberufler", d. h. sie ist auf die Betreuung der Akteure des Gesundheitsmarktes spezialisiert und wird zugleich von diesen als Eigentümern getragen. Damit verfügt die apoBank über ein deutschlandweit einzigartiges Geschäftsmodell. www.apobank.de

Seit der Gründung vor 120 Jahren ist verantwortungsbewusstes Handeln in den Unternehmenswerten der apoBank fest verankert. Sie setzt sich fürs Miteinander ein, fördert Zukunftsprojekte, Kultur sowie soziales Engagement und investiert in Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein: www.apobank.de/mehr-ermoeglichen

Kontakt