Pressemitteilung -
Zahnarztpraxen günstiger: Kaufpreise 2024 im Schnitt gefallen
226.000 Euro kostete es Zahnärztinnen und Zahnärzte im Jahr 2024 im Schnitt, als alleiniger Inhaber eine Praxis zu übernehmen - etwas weniger als im Vorjahr. Doch die Bandbreite hinter diesem Betrag ist groß: Ein Viertel zahlte maximal 100.000 Euro für die Übernahme, ein weiteres allerdings immer noch über 300.000 Euro. Die übrigen lagen in den Preissegmenten dazwischen. Das zeigt die aktuelle Analyse der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank), die jährlich ihre begleiteten zahnärztlichen Gründungen auswertet.
Investitionen und Betriebsmittel steigen weiter
Etwas geringere Übernahmepreise, dafür ein neuer Höchststand bei den getätigten Investitionen: Der Trend zu immer höheren Kaufpreisen für die Niederlassung in zahnärztlichen Einzelpraxen ist 2024 leicht abgeflacht. Die reine Übernahme war im Schnitt zwar knapp neun Prozent günstiger als im Jahr 2023. Dafür sind die durchschnittlichen Investitionen weiter gestiegen. Seit 2019 haben sich die Ausgaben der Gründerinnen und Gründer dafür um gut 25 Prozent erhöht.
„Treiber sind neben der Inflation sicher auch hohe Investitionen in die Digitalisierung und Technisierung der Zahnarztpraxis, die heute zum Standard gehören“, so Nicole Wortmann, Leiterin Gesundheitsmarkt bei der apoBank. „Und natürlich wollen die Existenzgründerinnen und Existenzgründer auch bei einer Übernahme ihre individuellen Vorstellungen bestmöglich verwirklichen.“ Insgesamt wählten mit 67 Prozent auch 2024 wieder die meisten diese Form der Niederlassung, nur 7 Prozent entschieden sich für eine Neugründung.
Inklusive Investitionen und Betriebsmittel zahlten Zahnärztinnen und Zahnärzte so im Schnitt 450.000 Euro für die klassische Übernahme einer Praxis zwecks Einzelpraxisgründung, etwa drei Prozent weniger als im Vorjahr. In jede fünfte Übernahme flossen sogar mehr als 600.000 Euro an Gesamtinvestitionen.
Günstige Übernahmepreise auf dem Land und im Osten Deutschlands
Wer in ländlichen Regionen allein eine zahnärztliche Praxis übernahm, musste 2024 im Schnitt nur vergleichsweise geringe 185.000 Euro aufwenden, weitere Investitionen noch nicht einberechnet. Ähnlich niedrig waren die Kaufpreise für die Übernahme einer Zahnarztpraxis im Osten Deutschlands. 193.000 Euro kostete sie dort 2024 durchschnittlich. Dafür bewiesen die dortigen Existenzgründer die mit Abstand größte Bereitschaft, in die übernommenen Praxen zu investieren.192.000 Euro wendeten sie im Schnitt 2024 auf, teils deutlich mehr als die Kolleginnen und Kollegen mit höheren Übernahmepreisen in den anderen Regionen.
Mehr Gründerinnen als Gründer im Osten
Dass die Präferenzen von Zahnärztinnen und Zahnärzten sich teils unterscheiden, wurde auch 2024 wieder sichtbar. Wenn Frauen eine Praxis als alleinige Inhaberin übernehmen, sind sie im Schnitt zwei Jahre älter als Männer und weniger bereit dazu, hohe Kaufpreise zu bezahlen. Durchschnittlich wandten Zahnärztinnen 2024 16 Prozent weniger als Zahnärzte für Niederlassungen in dieser Form auf. Ohnehin schlägt sich in den Existenzgründungszahlen bislang nicht eins zu eins nieder, dass Frauen unter den Neuapprobierten und Angestellten die deutliche Mehrheit der Zahnmediziner stellen. Denn bundesweit ist das Geschlechterverhältnis bei den Gründungen nahezu ausgeglichen.
Nur im Osten Deutschlands liegt der Frauenanteil bei den Niederlassungen mit 57 Prozent höher, was sich laut Wortmann womöglich auch durch unterschiedliche Rahmenbedingungen erklären lässt: „Dass sich hier mehr Frauen als Männer ihren Traum der eigenen Zahnarztpraxis erfüllen, sehen wir schon seit Jahren. Vielerorts kann auf eine besser ausgebaute Kinderbetreuung zurückgegriffen werden als in den anderen Landesteilen Deutschlands. Außerdem gibt es wegen der geringeren Dichte an Praxen weniger Konkurrenz. Das erleichtert es Zahnärztinnen offenbar, unternehmerische Chancen zu ergreifen.“
Methode
Der Analyse 2024 liegt eine Stichprobe von rund 460 durch die apoBank begleiteten und auswertbaren zahnärztlichen Existenzgründungen zugrunde. Die Daten wurden anonymisiert von der apoBank analysiert.
Die detaillierten Ergebnisse gibt es als Grafiken unten zum Download.
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Über die apoBank
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ist die größte genossenschaftliche Primärbank und die Nummer eins unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen. Kunden sind die Angehörigen der Heilberufe, ihre Standesorganisationen und Berufsverbände, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Die apoBank arbeitet nach dem Prinzip "Von Heilberuflern für Heilberufler", d. h. sie ist auf die Betreuung der Akteure des Gesundheitsmarktes spezialisiert und wird zugleich von diesen als Eigentümern getragen. Damit verfügt die apoBank über ein deutschlandweit einzigartiges Geschäftsmodell. www.apobank.de
Seit der Gründung vor 120 Jahren ist verantwortungsbewusstes Handeln in den Unternehmenswerten der apoBank fest verankert. Sie setzt sich fürs Miteinander ein, fördert Zukunftsprojekte, Kultur sowie soziales Engagement und investiert in Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein: www.apobank.de/mehr-ermoeglichen